Mittwoch, 19. August 2009

Infrarot digital

Frühe Pentax DSLR hatten ein deutlich schwächeres IR-Sperrfilter vor dem Sensor und sind daher erstaunlich gut für Infrarotaufnahmen geeignet. Das gilt besonders für die *istD und die *istDS.



Dabei erstreckt sich die Infrarotempfindlichkeit bis weit in den 800 nm Bereich. Das ist viel mehr als z.B. die beliebten Filme wie Konica IR750 oder Ilford SFX schaffen.

Mit der *istDS erreicht man bei Zeiten um 4 s und Blende 8 bei sonnigem Wetter sehr ordentliche Ergebnisse mit einem Kodak-Wratten IR-Filter #87C, das im Handel günstig als Folie zu bekommen ist. Dieses Filter ist für das menschliche Auge völlig undurchsichtig und es sperrt bereits bei so langen Wellenlängen, daß die genannten Filme damit schon nicht mehr zu belichten sind.

Auf diese Weise wird auch fast kein Licht mehr im sichtbaren Rotbereich durchgelassen und die bei digitalen IR-Aufnahmen in der Bildmitte häufig auftretende Überstrahlung, der sog. Hotspot, ist damit kein Problem mehr.


Eben wegen der recht langen Wellenlängen muß man die Fokussierung sogar noch ein Stück weit über den IR-Index der Pentax-Objektive hinaus korrigieren. Offenbar ist auch der für eher kurzwelliges IR berechnet.



Die beiden Aufnahmen sind vergangenen Sonntag in einer verlassenen Kaserne in Belgien entstanden. Die erste Aufnahme ist - mangels eines geeigneten Extremweitwinkels - eine Montage aus vier Einzelbildern mit Hugin. Wirklich faszinierend, was diese Software im Automatikbetrieb bei derart verworrenen Motiven zustande bringt. Das hätte ich von Hand nicht besser gekonnt.

Fotos: Pentax *istDS, SMC-M 4.5/20 mm, IR-Filter #87C, ISO 200, f8, 4 s

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