Dienstag, 4. August 2009

K-7 - Zwischenbilanz nach zwei Wochen

Noch mal zur Ausgangssituation: eigentlich wollte ich noch gar keine K-7 kaufen, aber meine K10D war seit Wochen in Hamburg zur Reparatur. Dazu hatte ich gerade zwei Wochen vorher eine neue K20D gekauft, weil der Preis stimmte und ich nicht ewig lange ohne Kamera sein wollte. Irgendwann bin ich dann doch noch schwach geworden.

Ich habe mit neuen Kameras immer meine Mühe und diesmal ist es noch schlimmer. Vielleicht werde ich einfach nur alt.

Besonders gestört haben mich von Anfang an die folgenden Punkte:

  • allem voran die bei B nicht komplett abschaltbare Rauschunterdrückung per darkframe subtraction
  • die vollkommen schwachsinnige Lösung zur Beleuchtung des oberen Displays
  • das neue Akkuformat
  • die fehlende Taste für die Belichtungsreihe (nachts ist jeder Zugriff auf das Menüsystem einer zuviel)
  • die schlabberigen und frickeligen Gummikappen
  • der hakelige Speicherkartenschlitz
  • die Vergütung des hinteren Displays, die mit geringsten Mengen an Hautfett zum Verschmieren neigt und dann in der Sonne zu Milchglas wird
  • die immer noch fehlende Übertragung des Blendenwerts bei M-Objektiven
Hinzugekommen:
  • der unsichere Weißabgleich bei M-Objektiven
  • die kratzempfindliche Lackierung
Die neue Firmware macht die Rauschunterdrückung bei B jetzt unterhalb von 30 Sekunden abschaltbar. Allein, "aktiviert sich nicht", wie das Display vollmundig verkündet, geht anders. Daran wird sich wohl nichts mehr ändern.

Unterdessen habe ich mir angewöhnt, die Speicherkarte zum Auslesen aus der Kamera zu nehmen. Bei der K10D habe ich einfach die Kamera über USB an den Rechner gehängt und zum Auslesen genutzt. Bei der Riesen-Gummiklappe über der USB-Buchse der K-7 mag ich das weder mir noch der Kamera auf Dauer antun. Womit wir wieder beim fehlkonstruierten Kartenschlitz wären. Der ist aber im Zweifelsfall das kleinere Übel, denn er hat wenigstens einen festen Deckel.

Wie zu erwarten, gibt es noch keine Fremdakkus, und keiner weiß, ob und wann es welche geben wird. Wenn Pentax darauf spekuliert hat, von mir 69 Euro für einen Zweitakku zu kriegen, dann können sie lange warten. Zum Glück gibt es bei mir im Auto 230 V∼ für das Ladegerät.

Auch von Schnittbild-Sucherscheiben bislang nirgends eine Spur. Immerhin ist die AF-Anzeige gegenüber der K10D deutlich flotter und empfindlicher geworden.

Passende Schutzfolien gibt es bei www.schutzfolien-center.de. So erledigt sich das Verschmieren des hinteren Displays gleich mit. Die passen auch ganz prima, denn die Maße dazu haben sie von mir. :-)

Die Fülle der Anzeigen unten im Sucher hat auch nicht nur Vorteile, denn die einzelnen Elemente sind jetzt deutlich kleiner als bei der K10D. So muß ich z.B. als Brillenträger sehr genau hinsehen, wenn ich wissen will, ob die Stabilisierung bereit ist.

Die elektronische Wasserwaage wäre eine feine Sache, wenn sie nicht über ein Grad daneben hinge. Das ist eindeutig zuviel. Leider läßt sie sich vom Anwender nicht justieren und bei den weiterhin katastrophalen Verhältnissen im Service werde ich erst einmal darauf verzichten, das zu reklamieren.


Die positiven Aspekte gelten nach wie vor:
  • Das kompakte Gehäuse. Von mir aus gern noch kleiner. Mir war auch die MX lieber als die LX.
  • das flüsterleise Auslösegeräusch und die entsprechend geringen Erschütterungen
  • die 'richtige' Spiegelvorauslösung
  • das große Display
  • die übersichtlicheren Menüs
  • die griffigeren und angenehmer rastenden Einstellräder
  • der Live-View, zum leichteren Einrichten auf dem Stativ
  • die genauere Messung mit M-Objektiven
  • die präziser ansprechende Fokussierhilfe
Hinzugekommen:
  • das abgedichtete Gehäuse
Unterdessen kann ich die Liste der positiven Punkte glatt noch um die höhere Serienbildgeschwindigkeit ergänzen. Hätte ich mir auch nicht träumen lassen. Sie hilft aber tagsüber bei der flotten Freihand-Aufnahme von Belichtungsreihen für HDR-Bilder.

Auch das weitgehend wasserdichte Gehäuse hat sich erstmals bewährt.

Die Bildqualität ist soweit in Ordnung. Daß hier keine Rauschabstände von Vollformatsensoren erreicht werden, war klar. Ob und wie es bei den höchsten Empfindlichkeiten rauscht, ist mir ehrlich egal. Die nutze ich ohnehin nicht.

Mir scheint es hingegen, als würden die Kameras mit dem CMOS-Sensor von Samsung ungnädiger auf leichte Überbelichtung reagieren, als dies beim Sony-CCD-Sensor meiner K10D der Fall ist. Das war mir schon in der kurzen Zeit mit der K20D aufgefallen.

Alles in allem geht die Tendenz unterdessen in Richtung 'behalten'. Die K-7 hat sozusagen Glück gehabt, daß
die Sache mit der Rauschreduzierung bei der K20D noch dämlicher gelöst ist. Sonst hätte ich die K-7 gleich wieder abgegeben und die K20D behalten. So bleibt die K-7 wahrscheinlich hier. Die K20D hat unterdessen ein neues Zuhause gefunden. Meine K10D werde ich schon allein der Nachtaufnahmen wegen in Ehren halten müssen. Wollen wir hoffen, daß sie noch lange hält.

Ob ich die K-7 mit dem heutigen Kenntnisstand noch einmal kaufen würde? Eher nicht. Aber darüber reden wir in ein paar Wochen noch einmal.

Keine Kommentare: