Freitag, 10. Dezember 2010

Duferco: Schlechte Aussichten für Charleroi und La Louvière



Die Unruhe unter den Beschäftigten der verschiedenen Standorte von Duferco in Belgien wächst zusehends. Zum Ende des Jahres soll das Joint Venture aus Duferco und dem russischen Stahlkonzern Novolipetsk (NLMK), wie seit langem vereinbart, auf den Prüfstand kommen.

Es wird wohl darauf hinauslaufen, daß NLMK auch die übrigen 50 Prozent übernehmen wird, die bisher Duferco gehalten hat, und es deutet alles darauf hin, daß im Konzept der Russen für Carsid in Charleroi sowie das Elektrostahlwerk, ehem. Gustave Boël, in La Louvière kein Platz mehr vorgesehen ist. Sie interessieren sich allein für das Warmwalzwerk in La Louvière und das Kaltwalzwerk in Clabecq, die dann weiter mit Brammen aus Russland versorgt werden sollen, wie es bereits seit der krisenbedingten Abschaltung des Ofens in Marcinelle vor zwei Jahren der Fall ist. Angeblich sind diese Brammen, trotz der Transportkosten, immer noch billiger als die aus Marcinelle.

Damit bliebe der letzte Hochofen in Charleroi endgültig aus und das tolle neue Kraftwerk, das sie neben der stillgelegten Kokerei in Marchienne gebaut haben, um das Gichtgas des Ofens zu verfeuern, könnten sie auch gleich wieder abreißen, ohne daß es jemals in Betrieb gegangen wäre.

Diese Woche hat es ein Gespräch der Gewerkschaften mit Vertretern der Région Wallonne gegeben. Die Gewerkschaftler haben die Region aufgefordert, sich um einen anderen Aktionär für die bedrohten Werke zu kümmern. Aus welchem Hut sie den zaubern sollen, haben sie nicht gesagt.

Foto: der Carsid-Hochofen in Marcinelle

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