Donnerstag, 27. Januar 2011

Der BBC World Service schafft sich weiter ab

In einer Pressemitteilung erklärt die BBC, wie sie beim World Service in den nächsten drei Jahren 46 Millionen Pfund einsparen will.

Die Verbreitung auf Kurz- und Mittelwelle wird radikal eingeschränkt. Die Mittelwelle 648 kHz wird schon im März dieses Jahres abgeschaltet. BBC WS-Empfang im Auto ist dann in Westeuropa praktisch nicht mehr möglich.

In Afrika fällt die terrestrische Versorgung z.B. im Bereich der Großen Seen völlig weg. Sollen sich die Afrikaner doch Internet in den Busch legen lassen oder auf UMTS ausweichen, wenn sie weiter BBC hören wollen.


Beim Programm setzt sich das fort, was schon seit Jahren läuft - vom einstmals interessanten und vielseitigen Vollpropgramm zur halbstündlich rotierenden Nachrichtenschleuder. Nun wird das Angebot bei Dokumentation und Hintergrundinformation (Politics UK, Europe Today, Something Understood usw.) weiter zusammengestrichen.

Mehrere Sprachdienste werden entweder nicht mehr terrestrisch übertragen oder ganz geschlossen, auch etliche Korrespondentenstellen fallen weg.


Bereits aus den Maßnahmen des ersten Jahres - insgesamt läuft dieses Streichkonzert bis 2014 - erwartet die BBC nach eigenen Angaben einen Rückgang der Hörerzahl um 30 Millionen.

Wenn man gehässig wäre, könnte man sagen, daß die Briten damit wieder einen Auslandsdienst bekommen, der ihrer heutigen weltpolitischen Bedeutung entspricht.

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