Sonntag, 4. Dezember 2011

Seafrance: Tit for tat



Das Gerangel zwischen Gewerkschaft und Direktion in Calais nimmt kein Ende. Die NPC liegt weiter in Dünkirchen und ist dort erst einmal gut aufgehoben. Dagegen wird es in Calais allmählich eng. Die drei großen Fähren nehmen im Hafen Platz weg, der für andere Schiffe gebraucht wird.

Diese Woche wird ein größeres Frachtschiff erwartet, und dort, wo dessen Landung gelöscht werden soll, liegt die Berlioz. Die Hafenmeisterei hat Seafrance aufgefordert, sich etwas einfallen zu lassen.


Die Direktion von Seafrance hat daraufhin angeordnet, die Berlioz nach Boulogne zu fahren, um sie dort zu parken. Das paßt den Gewerkschaften natürlich überhaupt nicht, denn die versuchen gerade, per Gericht die Wiederaufnahme des normalen Fährbetriebs durchzusetzen. Die wird aber von der Direktion weiterhin mit dem Argument verweigert, ein sicherer Fährbetrieb sei nicht möglich.


Nun haben die Gewerkschaften mit einem Veto in der Kommission für Hygiene, Sicherheit und Arbeitsbedingungen (CHSCT) - deren Sekretär niemand anderes als Eric Vercoutre von der CFDT ist - der Verlegung der Berlioz nach Boulogne erst einmal einen Riegel vorgeschoben und gleichzeitig
der Direktion einen großen Löffel ihrer eigenen Medizin verabreicht.

Wenn jemand an das Gericht schreibe
, so Didier Capelle von der Gewerkschaft Maritime Nord, die Sicherheit sei nicht gewährleistet, könne der anschließend schlecht anordnen, mit der Berlioz nach Boulogne zu fahren. Man sei ja nicht dagegen, hätte aber in dem Fall von der Direktion gern schriftlich, dass keine Gefahr mehr besteht...

Am Samstagmorgen hatte das CHSCT nun entschieden, die Sicherheit für die Überführung nach Boulogne sei gewährleistet, diese Rechnung aber ohne die CFDT gemacht, die sofort wiedersprach, diese Sitzung sei nicht mit der gesetzlichen vorgeschriebenen Frist von 24 Stunden einberufen worden und die Entscheidung daher nichtig. Nun tagt das Kommittee am Montag erneut.

Für Dienstag wird eine Entscheidung des Gerichts über die von der Gewerkschaft CFDT geforderte Wiederaufnahme des Betriebs erwartet.


Mittlerweile ist auch der Verbleib der beiden ehemaligen Fähren Renoir und Cézanne gekärt. Beide liegen zur Verschrottung auf dem Strand im indischen Alang.

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