Donnerstag, 2. Februar 2012

Neues vom Kanal



Die Tageszeitung Nord Littoral aus Calais meldet heute, daß DFDS/LD von der Handelskammer der Côte d'Opale als Betreiber des Hafens die Zustimmung für die Aufnahme des Fährverkehrs nach Dover erhalten hat. Bedingungen waren u.a. die Einstellung einer möglichst großen Anzahl ehemaliger Seafrance-Mitarbeiter und der dauerhafte Betrieb unter französischer Flagge.

Sicher ist der Einsatz der Norman Spirit, die seit einigen Tagen nicht mehr zwischen Dünkirchen und Dover verkehrt und seither bei den ARNO im Trockendock liegt, vermutlich, um die für den Anleger in Dünkirchen vorgenommenen Änderungen am Bug des Schiffs wieder rückgängig zu machen.
Die erste Überfahrt der Norman Spirit ab Calais wird es frühestens am 10. Februar geben.

Unklar ist jedoch, welches zweite Schiff nach Calais kommen soll. Die Chancen, daß dies die Côte d'Albâtre sein wird, schwinden, denn deren Eigner, das Département Seine Maritime, fürchtet Scherereien mit den Wettbewerbshütern. Nun will sich LD in England nach einem Schiff umsehen.

Die Hochgeschwindigkeitsfähre Norman Arrow wird es jedenfalls nicht sein, denn die wird LD-Lines, wie gestern angekündigt, diesen Sommer nicht wieder auf der Relation Le Havre - Portsmouth einsetzen und stattdessen an ihren Eigner zurückgeben, weil sie bei den aktuellen Treibstoffpreisen nicht mehr rentabel ist.

Die Spirit of France der P&O ist seit Samstag in Dover, war unterdessen bereits einmal, sozusagen zur Anprobe, in Calais und soll am 9. Februar morgens ab Calais ihre erste planmäßige Überfahrt haben.

Die Pride of Calais wird uns noch einige Monate erhalten bleiben, denn erst einmal geht die Spirit of Britain im April für mehrere Wochen nach Finnland, um auch ihr das Problem mit den Vibrationen auszutreiben.

Ein neuer Name, der seit Tagen in der Presse kursiert, ist der eines Unternehmens namens Eurotransmanche. Dahinter steckt die Kanaltunnelgesellschaft Eurotunnel, deren Geschäftsführer nach wie vor in allen Medien verkündet, die drei Schiffe aus dem Besitz der Seafrance (also Rodin, Berlioz und NPC - die Moilère war nur gemietet) kaufen und damit eine eigene Fährgesellschaft aufziehen zu wollen. Dahinter steht angeblich die Idee, den Teil des Verkehrs aufzufangen, der entweder wegen des Lademaßes nicht in den Tunnel paßt, oder dem die Preise beim Tunnel zu hoch sind. Ähnliches war schon vor Wochen angekündigt worden, nur hieß es seinerzeit, man wolle die Schiffe an die SCOP vermieten. Davon ist mittlerweile keine Rede mehr.

Es bleibt also weiterhin spannend.

Foto: Norman Spirit, im Dezember 2011 in Dünkirchen

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