Donnerstag, 27. September 2012

Geschichten aus dem real existierenden Kapitalismus (12)

Heute: programmierter Kopfhörerverschleiß 

Vor drei Jahren wollte ich erstmals beim größten Musicstore wo gibt einen Audio Technica ATH-M50 ausprobieren. Schon da war mir aufgefallen, dass bei dem Hörer, der dort in der Probierecke hing, die Belederung von Ohrpolstern und Headband aussah wie ein Sofa vom Sperrmüll. Damals habe ich noch angenommen, der hätte einfach nur ewig dort gehangen.

Allein, bei meinem Exemplar sah das Headband nach kaum zwei Jahren genauso aus. Darauf brauchen die sich bei AT übrigens nichts einzubilden, denn bei meinem AKG K81DJ pellen sich nach drei Jahren die Ohrpolster. Bei letzterem scheint sich die Bekunstlederung nicht mit dem Weichmacher des Anschlusskabels zu vertragen, denn es tritt genau dort auf, wo das um den Hörer gewickelte Kabel die Polster berührt hat.

Das alles sieht nicht nur hässlich aus, sondern man hat auch ständig und überall dieses schwarze Gefluse.  

Immerhin sind die Ersatzteile bei AT - im Gegensatz zu AKG - erfreulich billig. Nur eilig darf man es nicht haben, denn die per Vorkasse bezahlte Lieferung der bestellten vier Paar Ohrpolster und Headbands ist nach mehreren Erinnerungen über einen Zeitraum von drei Monaten in insgesamt vier Einzelsendungen hier angekommen. Das Problem scheint beim zentralen Ersatzteilversand in England zu liegen.

Die Polsterung des Headbands beim ATH-M50 habe ich eben gewechselt. Hierzu muss die rechte Kapsel komplett abgeschraubt und abgelötet werden. Die alte Belederung ließ sich mit einer guten Schere flott entfernen, aber das Überziehen der Neuen war eher mühsam. Alles nicht wirklich dramatisch aber ganz sicher nicht vergnügungssteuerpflichtig.

Den AKG habe ich kurzerhand neu bestellt. Zwei neue Ohrpolster plus Porto wären nur unwesentlich billiger gewesen.

P.S., 27. 9.: Der neue AKG K81DJ ist heute angekommen. Der alte Hörer hatte einen soliden 3,5 mm Stecker mit verschraubtem 6,3 mm Adapter. Jetzt gibt es nur noch einen äußerst mickrigen 3,5 mm Stecker und der Adapter ist auch nicht mehr verschraubt. Außerdem ist die Rastung bei der Verstellung der beiden Hörkapseln so brachial, dass man Angst haben muss, etwas kaputt zu machen So macht man sich keine Freunde, liebe Firma Harman.

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