Sonntag, 2. September 2012

Perüwälz?

Das Thema hatten wir im Ansatz schon einmal, als es darum ging, wie man die Einwohner der verschiedenen Orte in der Wallonie nennt. Dafür gibt es eine ausgesprochen hilfreiche Liste auf der Website der Communauté Française. Wir erinnern uns - im Zweifelsfall die latinisierte Form. So wissen wir jetzt, dass die Einwohner von Charleroi die Carolorégiens und die von Vaux-sous-Chèvremont die Valcaprimontois sind. 

Damals hatte ich bedauert, dass nirgends eine Aussprachehilfe für die eigentlichen Ortsnamen zu finden war, vor allem für die etwas komplizierteren Namen wallonischen Ursprungs. Wie um Himmels Willen spricht man Xhoffraix korrekt aus, Moresnet, Péruwelz oder auch Ben Ahin? Wird das 's' in Crisnée ausgesprochen oder nicht?

Hilfe dazu findet sich ausgerechnet bei den Flamen. Der flämische Rundfunk VRT hat eine überhaupt sehr interessante Website zum Thema Sprache. Oben auf der Eingangsseite gibt es eine Suchfunktion. Einfach den französischen Namen des Orts als Suchbegriff eingeben und anschließend den Hit anklicken, bei dem uitspraak daneben steht. 

Dort findet sich außerdem die erstaunlich vernünftige Regelung, wie im flämischen Rundfunk und Fernsehen mit  den wallonischen Ortsnamen zu verfahren ist, die auch noch eine flämische Entsprechung haben. Ganz einfach: Allgemein bekannte flämische Namen, z.B. Luik für Lüttich, Bergen für Mons oder Bastenaken für Bastogne, werden verwendet. 

Bei kleineren Ortschaften, die ohnehin kaum jemand kennt und deren flämische Bezeichnung gewöhnlich nur in den flämischen Nachbardörfern bekannt sind, weil die Orte gleich an der Sprachgrenze liegen, wird der französische Name benutzt. Das wallonische Genappe mutiert damit auch in den flämischen Nachrichten nicht zu Genepiën, selbst wenn man es in der näheren flämischen Umgebung unter diesem Namen kennt. In Ostende wüsste damit kaum jemand etwas anzufangen und würde es auf keiner Karte finden.

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