Samstag, 1. Dezember 2012

Florange: Viel Lärm um fast nichts

"Man hat uns die ganze Zeit belogen." So kommentiert Edouard Martin, Verantwortlicher der Gewerkschaft CFDT bei Arcelor Mittal in Florange, das Ergebnis der Bemühungen um die Rettung des Standorts.

Verstaatlichung? Mehrere Interessenten für eine Übernahme? Pustekuchen. Es hat offenbar nicht einen einzigen Interessenten gegeben und die Regierung hat den Mund zu voll genommen.

Dieselbe Regierung, die vergangene Woche noch ihren Industrieminister Montebourg verkünden ließ, Mittal habe seine Versprechen noch nie gehalten, man wolle ihn nicht mehr und werde das Werk vorübergehend verstaatlichen, hat ihren Premierminister Ayrault nun das Ergebnis der Verhandlungen mit Arelor Mittal verkünden lassen.

Die abgeschalteten Öfen bleiben im jetzigen Zustand erhalten, mit der vagen Aussicht, vielleicht in ein paar Jahren im Rahmen eines von der EU subventionierten Pilotprojekts für eine Stahlerzeugung, bei der das entstehende CO2 aufgefangen wird, wieder in Betrieb zu gehen. Natürlich nur, wenn die Marktsituation das bis dahin hergibt.

Außerdem hat sich Mittal angeblich verpflichtet, während der nächsten fünf Jahre 180 Mio. Euro zu investieren. Wofür bleibt unklar. Ist ja auch egal. Sie werden sich genauso daran halten, wie an alle früheren Zusagen. Es soll auch niemand entlassen werden. Heißt es.

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