Montag, 10. März 2014

Nicht mehr belgisch - nur noch nah

Belgacom bietet ab Ende des Jahres alle ihre Produkte - Festnetz, Mobiltelefon und Internet - nur noch unter der Marke Proximus an. Die war bisher nur für mobiles Telefon und mobiles Internet im Gebrauch. 

Damit soll das ganz tolle Wachstum herausgestellt werden, dass sie ab 2016 wieder hinlegen werden, hat die neue Generaldirektorin des Unternehmens heute erklärt. Die Wahl der Marke Proximus soll das widerspiegeln, hat sie gesagt. Ja denn.

Dominique Leroy, so heißt sie, ist erst seit Kurzem im Amt. Didier Bellens, ihr Vorgänger, war letztens mächtig über den Hauptaktionär - den belgischen Staat in Gestalt der Föderalregierung - hergezogen. Daraufhin hatte der zuständige Minister ihm gedankt: Il a été remercié. Das ist im Französischen die Formulierung, wenn ein Manager - wie es auf Deutsch heißt - gegangen wird.

Unseren mobilen Internetzugang bei Belgacom, Proximus, oder wie auch immer sie nächste Woche heißen mögen, haben wir jedenfalls vorgestern per E-Mail gekündigt. 

Heute hatte ich daraufhin eine Nachricht in der Sprachmailbox: Sophie von Proximus wollte mich wegen der Kündigung sprechen. Interessant war dabei, dass Sophie den typischen nordfranzösischen Akzent der Leute aus Boulogne oder Calais hatte - da halt, wo die ganzen Callcenter von Armatis und Konsorten in Frankreich sitzen. 

Der Pas-de-Calais hat nämlich als ausgesprochen strukturschwache Region unterdessen im französischen Sprachraum die weitaus höchste Dichte von Callcentern. Dass aber selbst die Belgier von dort telefonieren lassen, war mir neu.

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