Dienstag, 29. Dezember 2015

Heute in Zeebrugge

Es gibt im Hafen von Zeebrugge ein nettes ruhiges Eckchen, wo ich nachmittags im Auto schon mal gern ein Nickerchen halte, zumal da sonst nicht viel zu sehen ist.

Umso überraschter war ich, als die gewöhnlich dort liegende LKW-Fähre nicht vor Ort und stattdessen die Sicht auf die Pride of York völlig frei war. Also raus mit der Kamera und erst mal ein paar Bilder gemacht. Hier ist eins davon.
















Zeebrugge (B), 29.12.2015 - Pentax K-3, SMC-HD 55 - 300 mm

Montag, 28. Dezember 2015

Banksy was here

Der britische Street-Art-Künstler hat in Calais letztens mehrere Bilder hinterlassen, eines davon an der Rettungswache der Nationalpolizei, direkt am Strand. Die Stadt hat schnell das touristische Potenzial der Werke erkannt und sie erst einmal mit Sperrholzplatten abdecken lassen, um sie vor Vandalismus zu schützen.



Heute nachmittag hat die dafür beauftragte Firma eine Abdeckung aus Acrylglas angebracht und so ist das kleine Mädchen mit seinem Fernrohr, das nach England blickt, endlich für alle zu bewundern.

Calais (62), 28.12.2015

Sonntag, 27. Dezember 2015

Le Général et Madame sur la Place d'Armes

Seit 2013 steht dieses Bronzestandbild von Charles und Yvonne de Gaulle auf der Place d'Armes in Calais.

Yvonne de Gaulle, geborene Vendroux, stammte von dort.

Samstag, 26. Dezember 2015

Weihnachtsgrüße aus Saint Georges sur l'Aa

Die Aa bei uns um die Ecke, heute morgen. 

Saint-Georges sur l'Aa (59), 26.12.2015 - Pentax K-3, Sigma 10 - 20 mm

Donnerstag, 24. Dezember 2015

Alle Jahre wieder...

Dünkirchen, Digue du Braek, Hüttenwerk, Fackel, Nine Lessons and Carols...

Ihr kennt das ja alles schon längst. 

Fröhliche Feiertage allerseits.

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Neues aus Dünkirchen

Man kommt kaum zum Bloggen, soviel wie es hier zu sehen und zu unternehmen gibt. Im Hafen ist mächtig was los und ständig alles in Bewegung. 

Gestern Abend hatten sie die Rodin aus dem Trockendock geholt...








...und heute Morgen hat die Berlioz ihre Position eingenommen...















Auch bei der European Seaway geht es wacker voran. Der Unterwasserteil ist bereits neu lackiert und auch die Vorbereitungen zum  Einbau einer neuen oberen Laderaumtür sind im Gang...














Heute am frühen Nachmittag sind wir auf den Beffroi gestiegen, um ein Übersichtsfoto zu machen. Von links nach rechts: die Seven Sisters, von der man nur die Brücke sieht, die Rodin, die Berlioz und die European Seaway.

















Die Nachtaufnahme im ersten Foto ist übrigens ein aus der Hand mit ISO 6400 geschossenes und in Lightroom montiertes Panorama aus drei Einzelbildern (Pentax K-3, DA 1.8/50 mm). Das geht erstaunlich gut und ohne das sonst übliche umständliche Auslagern der Einzelbilder. 

Dienstag, 22. Dezember 2015

De Kersttram

Auch dieses Jahr gibt es bei den Museumsstraßenbahnern an der belgischen Küste wieder abendliche Sonderfahrten mit einem festlich geschmückten historischen Fahrzeug. 

Diesmal ist es nicht der beliebte Standard-Triebwagen, der wegen eines technischen Problems nicht eingesetzt werden kann, sondern ein SE-Triebwagen. Dieses Modell war 1958 für die Weltausstellung in Brüssel entwickelt worden.

Wer genau hinsieht, merkt natürlich, dass auf dem Bremsventil kein Griff steckt und der Zug auf dem 'falschen' Gleis zu fahren scheint. Der Weihnachtsmann hat sich einfach auf der Rückfahrt im hinteren Fahrstand eine Weile ausgeruht.

Mittwoch, 16. Dezember 2015

Neues vom Kanal

Schlechte Nachrichten zum Jahresende. Heute hat der britische Supreme Court das Urteil gegen Eurotunnel/My Ferry Link letztinstanzlich bestätigt. Demnach darf Eurotunnel auch die in Dünkirchen aufgelegte Nord-Pas-de-Calais in den nächsten beiden Jahren nicht nach Dover fahren lassen. Vorgesehen war, sie als LKW-Fähre einzusetzen und dafür 130 Seeleute einzustellen.

Eurotunnel hat daraufhin angekündigt, die NPC verkaufen zu wollen. Ob sie in der derzeitigen Lage einen Käufer findet, der sie nicht gleich zum Verschrotter schickt, darf bezweifelt werden. 

Da ist jetzt auch die ehemalige Oleander - zuletzt als Sherbatskyi zwischen Spanien und Marokko im Einsatz - gelandet. Die liegt seit letztem Freitag im indischen Alang auf dem Strand.

Die tollen Maßnahmen der CMA zur Wiederherstellung des Wettbewerbs im Fährverkehr zwischen Calais und Dover scheinen jedenfalls bestens zu wirken. Der Day Return von Calais nach Dover ist seither doppelt so teuer geworden und von Dünkirchen aus so stark kontingentiert, dass er letzte Woche nur noch an drei Tagen im Dezember zu buchen war. 

Wenigstens dürfte jetzt auch dem Letzten klar werden, wessen Interessen die britische Wettbewerbsaufsicht wirklich vertritt.

Dienstag, 15. Dezember 2015

Besonders gewöhnliche Weihnachten

Denglisch im praktischen Hausgebrauch. Nur echt mit dem Deppenleerzeichen. 

Köln, 2010 - Pentax K-5

Samstag, 12. Dezember 2015

Schön, dass nur einmal im Jahr Weihnachten ist...

...und Sinatra nur alle hundert Jahre 100 wird.

Ich höre ihn wirklich gern, aber man kann es auch übertreiben. Und als Hinweis an alle Musikredakteure: der hat auch noch anderes gesungen, als Come fly with me. Es hat die Pleite von Pan Am nicht verhindert und wird sie auch nicht mehr rückgängig machen.

Donnerstag, 26. November 2015

Bibbergeld

Aus Angst vor Anschlägen hatten sich in den letzten Tagen zahlreiche Busfahrer des flämischen Nahverkehrsunternehmens de Lijn geweigert, nach Brüssel zu fahren. 

Als kleinen Anreiz erhalten diejenigen, die doch fahren, jetzt eine Prämie von 50 Euro pro Tag. Die hat auch schon einen Namen... het bibbergeld. Man muss es nicht einmal übersetzen.

Dienstag, 24. November 2015

Rodin und Berlioz umgetauft

Sie heißen jetzt offiziell Côte des Dunes und Côte des Flandres.

Montag, 23. November 2015

Donnerstag, 19. November 2015

The camel route to Iraq


Die Musikredakteure von FIP haben nicht nur einen unglaublichen Fundus, aus dem sie schöpfen, sondern offenbar auch ihre besondere Art, mit dem Schrecken der letzten Tage umzugehen. Ich kannte diese alte Sinatra-Nummer gar nicht und dachte erst, ich hätte mich verhört, aber tatsächlich:

It's very nice to just wander
The camel route to Iraq
It's oh so nice to just wander
But it's so much nicer, yes it's oh so nice, to wander back.
 

Dienstag, 10. November 2015

Vornehm geht die Welt zugrunde

La Meuse meldet, dass in Hannut eine Dame (sic!) in ein Zimmer des dortigen Altersheims eingedrungen ist und der Bewohnerin die Handtasche gestohlen hat. Wie ausgesprochen damenhaft. 

Lesen die eigentlich noch, was sie schreiben?

Montag, 9. November 2015

Angeknabbert

An der stillgelegten Carsid‑Kokerei in Marchienne nagt unterdessen auch der Baggerzahn.

Marchienne (B) - 31.10.2015 - Pentax K-3, DA 18 - 135 mm

Sonntag, 8. November 2015

Beurk!

Zu Deutsch etwa: Igitt... Bääh... Würg! 

Ougrée (B), 7.11.2015 - Pentax K-3, 18-135 mm

Dienstag, 3. November 2015

Dem Bier ist es zu warm

Das für die Jahreszeit ungewöhnlich milde Wetter mag zwar viele erfreuen, den Brauereien im Brüsseler Umland macht es gehörige Probleme.

Das berühmte Lambic-Bier, das in dieser Gegend gebraut wird, wird nämlich in einem speziellen Verfahren hergestellt. Anders als normale Biere wird es nach dem Sud nicht maschinell gekühlt und mit Hefe aus dem Eimer zur Gärung gebracht, sondern es kühlt auf dem Dachboden der Brauerei in großen flachen Becken ab, wobei aus der Umgebungsluft Wildhefe einer Art, die nur dort vorkommt, in den Sud gelangt und für die sogenannte Spontangärung sorgt. 

Das geht aber nur in kühlen Nächten, weil sonst auch unerwünschte Bakterien in den Sud gelangen. Deshalb kann Lambic normalerweise nur von Oktober bis März gebraut werden.

Nun müssen die Brauereien wegen des warmen Wetters erst einmal eine Pause einlegen, und wenn das länger so geht, wird nächstes Jahr nicht nur das Lambic knapp, sondern auch das daraus hergestellte Gueuze-Bier und das beliebte Kirschbier.

Sonntag, 25. Oktober 2015

Bulevardul Victoria Socialismului

Alain Mathot, sozialistischer Bürgermeister von Seraing, baut sich gerade ein Denkmal für die Ewigkeit, an dem Ceaușescu sicher auch seine helle Freude gehabt hätte.

Man muss schon zweimal hinsehen, um die gute alte Rue Cockerill überhaupt noch wiederzuerkennen. 

Der Blick in Richtung der Esplanade de l'Avenir:

...und nach Norden in Richtung Maasufer: 

 
Nein, dieser güldene Palast ist nicht der städtische Geldspeicher, sondern die neue Hauptverwaltung von Cockerill Mechanical Industries (CMI):

 
Dieser repräsentative Doppelrundbau ist das neue Rathaus:

 
Und das ist noch lange nicht alles. Überall in Seraing entstehen neue Avenuen quer durch Industriebrachen und Unkrautwüsten, gigantische Plätze und riesige Kreisverkehre.  

Wo sie bei einer Arbeitslosigkeit von über 25 Prozent, einer Armutsquote von 36 Prozent und einer Verschuldung jenseits von Gut und Böse das Geld her nehmen, wissen die Götter. 

Seraing (B), 24.10.2015 - Pentax K-3, Sigma 10 - 20 mm 

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Tür zu!

Windstärke 6, Böen 7, aus Nordnordost am Strand von Littlestone, Kent (GB)

Pentax K-3, smc-DA 2.4/35 mm - 30.9.2015

Dienstag, 20. Oktober 2015

Belgien hebt zum 1. November Dieselpreis an

Jetzt ist es offiziell. Der Steuersatz für Diesel in Belgien wird zum 1. November erstmals angehoben. In den nächsten Jahren soll schrittweise eine Angleichung der Preise für Diesel und Benzin herbeigeführt werden, indem die Steuer für Diesel erhöht und für Benzin gesenkt wird. 

Wer im Raum Lüttich richtig billig Diesel (kein Benzin!) tanken will, der fährt zum Tanklager von Gilops, vormals Avia, in der Rue du Dossay 2 in Wandre. Das liegt direkt am Maasufer gegenüber von Herstal, da, wo die großen weißen Tanks stehen. Aktuell kostet der Liter dort 1,00 €. 

Einen knappen Cent billiger geht es noch bei Cora in Rocourt, aber bei der Plörre, die sie dort verkaufen, regeneriert sich alle naselang der Rußfilter. Das lohnt sich einfach nicht.

Den Franzosen steht die Preisangleichung ebenfalls bevor, aber erst ab dem nächsten Jahr. Beide Länder liegen beim Anteil der Dieselfahrzeuge am PKW-Bestand in Europa mit gehörigem Abstand an der Spitze.

Samstag, 17. Oktober 2015

Ibrahim Maalouf in der Kölner Philharmonie

Wer Ibrahim Maalouf kennt, der weiß, was er erwartet und ist gleichzeitig auf das Unerwartete gespannt. 

Das eigentliche Konzert war eine Live-Aufführung seines neusten Albums, Kalthoum, einer Hommage an die gleichnamige ägyptische Sängerin, die im arabischen Raum noch heute eine Legende ist, wie Ella Fitzgerald oder die Piaf in unseren Breiten.

Musikalisch war das alles große Klasse und die Stimmung war einfach prima. Ich hätte nie gedacht, dass bei einem Konzert, das sich irgendwo zwischen Jazz, orientalischer Musik und Weltmusik bewegt, so viel gelacht werden würde. Der Mann hat in Wort und Spiel einen wunderbar trockenen Humor. So war der Abend ausgesprochen kurzweilig und jeder, der die Gelegenheit hat, Maalouf live zu erleben, sollte das unbedingt tun. 

Als Zugabe hat der Musiklehrer Maalouf, der immerhin jahrelang am Konservatorium von Aubervilliers-La Courneuve unterrichtet hat, mit dem Publikum das Stück Will soon be a woman von seinem Album Diagnostic 'einstudiert' und aufgeführt, wobei das Publikum den Refrain pfeifen musste. Ich bin sicher, dass seine Schüler in seinem Unterricht viel Spaß haben.

Für alle, die nicht in Köln sein konnten, gibt es die Musik des Albums Kalthoum - wie übrigens alle seine Alben - komplett zum Anhören auf seiner Website. Natürlich ohne die ganzen Improvisationen, Soli und Gags eines Jazz-Livekonzerts.

Dienstag, 29. September 2015

Kleine Jungs und große Jungs...

...unterscheiden sich nur in der Größe der Spritzpistole.

Hafenschlepper Union Pearl heute Nachmittag in Zeebrugge.

Pentax K-3, DA55-300 mm - 29.9.2015 - Zeebrugge (B)

Montag, 28. September 2015

Geschichten aus dem real existierenden Kapitalismus (21)

Heute: Kleine Preisdifferenzen in Europa

Wir sind seit Tagen in Dünkirchen im Hafen unterwegs und das Auto sieht entsprechend aus.

Aber ich wollte sowieso gelegentlich die Schmutzfänger nachrüsten lassen. Also gerade mal nachgesehen, was die pare boue hier in Frankreich kosten: stolze 55 Euro im Vergleich zu 39 in Deutschland. Hmmm, vielleicht sind sie nebenan bei den Menapiern billiger.


Flott zu www.opel.be... Gut, dass ich gesessen habe, sonst wäre ich wohl heftig auf den Allerwertesten gefallen: 174 Euro (in Worten: einhundertvierundsiebzig) will Opel für die spatlappen in Belgien! Und von den drei Prozent leben die.

Samstag, 26. September 2015

Das Runde neben dem Eckigen

Pentax K-3, DA 18-135 mm - Dunkerque (59), 26.9.2015

Freitag, 25. September 2015

Neues aus Dünkirchen


Rodin und Berlioz sind unterdessen zur Reparatur der von der Vercoutre-Gang verursachten Schäden nach Dünkirchen geschleppt worden.

Die Rodin liegt im Westhafen und die Berlioz im Industriehafen, neben der Kokerei von Arcelor und ziemlich genau dort, wo die Cezanne vor ein paar Jahren gelegen hatte, bevor sie ihre letzte Reise nach Alang angetreten hat.

Irgendwann werden sie wohl beide der Reihe nach bei Damen (ex ARNO) im Trockendock landen, aber das ist im Augenblick noch belegt. 

Donnerstag, 24. September 2015

Legacy

Text- und Bildkommunikationseinrichtung, 20. Jahrhundert.

Pentax K-3, DA 18-135 mm - Grand Fort Philippe (59)

Samstag, 19. September 2015

O'Uncool

O'Cool war eine belgische Handelskette für Tiefkühlkost, die 2013 in Konkurs gegangen ist. 

Eupen (B), 19.09.2015 - Pentax K3, DA 18-135 mm

Pentax: Kein Vollformat unter dem Weihnachtsbaum


Jedenfalls dieses Jahr nicht:



Sonntag, 6. September 2015

Stephan Vanfleteren in Charleroi

Das Musée de la Photographie in Charleroi hat in den letzten Jahren verschiedene Fotografen eingeladen, die Stadt zu fotografieren, und die Ergebnisse waren mehr oder weniger gelungen. 

Als bisher letzter war Stephan Vanfleteren an der Reihe und der hat mit seinen Aufnahmen aus dem vergangenen Winter wieder einmal genau das geliefert, was man von ihm kennt und schätzt. Sauberes Handwerk mit einem feinen Gespür für die Orte und die Menschen, ganz ohne Klischees und die ewig selben Motive und Objekte. 

All dies im schönsten Schwarzweiß, dem auch die Digitalkamera, mit der er seit einigen Jahren arbeitet, nicht geschadet hat. Im Gegenteil hat sie ihm in der dunklen Umgebung der Fabriken und den nächtlichen Straßen Aufnahmen erlaubt, die auf Film so einfach nicht möglich gewesen wären.

Die Bilder hängen im Fotomuseum noch bis zum 6. Dezember. Schade nur, dass man sich in den Ausstellungsräumen nicht einmal kurz hinsetzen kann, wenn der Rücken gern eine Pause hätte. 

Aber zum Glück gibt es einen dicken Katalog, wie bei Vanfleteren üblich durchaus bezahlbar, in dem alle gezeigten Bilder in guter Qualität enthalten sind. Für ein etwas größeres Format hätte ich sogar gern noch mehr bezahlt.

Musée de la Photographie, Avenue Paul Pastur 11, 6032 Charleroi, Belgien - geöffnet täglich außer Montag von 10 bis 18 Uhr. Der Katalog zur Ausstellung kann über den Shop des Museums auch online bestellt werden.

Es gibt ihn natürlich auch im Buchhandel und direkt beim Verlag. Hier die Daten:

Stephan Vanfleteren:
Charleroi – Il est clair que le gris est noir
256 Seiten, Hardcover, 21 x 17 cm, 35 Euro
Uitgeverij Hannibal, ISBN 978 94 9208 141 4

Montag, 31. August 2015

Calais: sie haben alle unterschrieben

Heute Abend ist der unter der Vermittlung von Verkehrsstaatssekretär Alain Vidalies ausgehandelte Vertrag endlich von allen Parteien unterschrieben worden. DFDS, die SCOP Seafrance und Eurotunnel haben sich damit auf eine Beilegung der wochenlangen Streiks, Blockaden und Streitigkeiten um das Ende der Fährlinie MFL geeinigt.

Die Streikenden unter Vercoutre müssen die Fähren Berlioz und Rodin bis spätestens Mittwoch 9 Uhr morgens verlassen. 

DFDS wird dann zwischen Calais und Dover insgesamt drei Schiffe einsetzen, und zwar die beiden ex-MFL-Schiffe und die Malo Seaways oder die Calais Seaways - wahrscheinlich letztere, weil die Malo nur gechartert ist.

Das allgemeine Aufatmen müsste in Calais nun eigentlich weithin hörbar sein.

Neues vom Narrenschiff

Gestern Abend haben Vercoutre und seine Rabauken mit ein paar Rettungsbooten stundenlang die Hafeneinfahrt versperrt. Sie wollten Zugang per LKW zu den beiden Fähren erzwingen, um Material aus den Restaurants und Fitnessräumen zu holen, das angeblich ihnen gehört.

Der Liquidator hat das verweigert, denn nur er und die Richter im Liquidationsverfahren dürften entscheiden, wer was wo abholt. 

Die Malo Seaways ist daraufhin mit ihrer Ladung nach Dover zurück gefahren. Die Calais Seaways ist nach Dünkirchen ausgewichen, und die Pride of Kent sowie die Spirit of France haben mehrere Stunden vor Calais gelegen, bevor sie endlich in den Hafen einlaufen konnten. Tausende britische Urlauber auf der Heimreise haben die Nacht in Calais verbracht.

Gegen Mitternacht hat Vercoutre die Blockade beendet. Gegenüber AFP erklärte er, die Präfektin des Départements Pas de Calais habe ihnen den Zugang zu ihrem Material erlaubt.

Wenn das so stimmt, dann ist das eine Ungeheuerlichkeit: der Präfekt eines Départements erlaubt irgendwelchen Leuten in einem gerichtlichen Liquidationsverfahren über die Köpfe der Richter und des Liquidators hinweg, die Konkursmasse zu plündern. 

Aber offenbar gilt das normale Recht für Vercoutre und Konsorten in Calais schon länger nicht mehr.

Donnerstag, 27. August 2015

Schulfach Nichts

Belgische Schüler nehmen bisher obligatorisch am Religionsunterricht teil oder am Unterricht im Fach "nichtkonfessionelle Sittenlehre", wie es in der Deutschsprachigen Gemeinschaft so schön heißt. 

Nach einem Urteil des belgischen Verfassungsgerichtshofs gibt es ab dem neuen Schuljahr die Möglichkeit, sich von beidem befreien zu lassen. Fragt sich natürlich, was man in der Zeit mit den Schülern macht. Man kann sie ja schlecht auf der Straße oder auf dem Schulhof sich selbst überlassen.

Die Lösung heißt Encadrement Pédagogique Alternatif, abgekürzt EPA, zu Deutsch etwa Alternative Pädagogische Betreuung. Doch Medien und Volksmund waren schneller. Längst heißt es überall cours de rien - Schulfach Nichts.

Allein, wie soll das in der Praxis aussehen? Die Politker haben sich aus der Frage ganz elegant herausgestohlen. Es bleibt den Schulen im Rahmen ihrer "pädagogischen Gestaltungsfreiheit" überlassen.  

Hinauslaufen wird es wohl auf eine Art Staatsbürgerkunde mit zwei Wochenstunden, abgehalten von... den Religionslehrern.

Mittwoch, 26. August 2015

Hoverports in Boulogne und Calais werden abgerissen

Die beiden seit Jahren verwaisten Hoverports in Boulogne Le Portel und Calais werden noch dieses Jahr abgerissen. 

1994 war in Boulogne und 2001 in Calais das letzte Hovercraft gelandet. Seither verfällt alles. Nun will die Handelskammer als Eigentümerin noch dieses Jahr den Abriss vornehmen lassen, weil sonst eine Möglichkeit zur Subventionierung durch die EU verfällt.

Das Foto zeigt den Hoverport in Boulogne im Jahr 1987. Damals ahnte noch niemand, dass sieben Jahre später Schluss sein würde, für die Hovercrafts ebenso wie für den Turbinentriebwagen im Haltepunkt "Boulogne Aéroglisseurs", der bei jeder Landung die direkte Verbindung nach Paris herstellte.

Mittwoch, 19. August 2015

Neues aus Calais

Es war eher ruhig in Calais, in den letzten Wochen. Verkehrsstaatssekretär Alain Vidalies hat einen runden Tisch nach dem anderen veranstaltet, in dem offensichtlichen Bemühen, die Gewerkschaftler beschäftigt zu halten, aber herausgekommen ist so gut wie nichts.

DFDS will immer noch nicht mehr Seeleute der SCOP übernehmen. Die Rodin und die Berlioz sind von Vercoutre und seinen Kriegern immer noch besetzt. Die SCOP befindet sich unterdessen in der Liquidation. Selbst dagegen hat die Gewerkschaft nichts mehr unternommen, denn es war die Bedingung dafür, dass die staatliche Ausfallversicherung die Gehälter weiter zahlt, bis alle Beschäftigten entlassen sind.

Auch am Kanaltunnel ist es ruhiger geworden. Die Bewachung ist noch einmal verstärkt worden, und die Zahl der nächtlichen Eindringversuche der Migranten, die die europäische Presse einige Tage lang beschäftigt hatten, ist ebenfalls wieder zurückgegangen.

Dafür ist gestern etwas passiert, das deutlich macht, wie ungehindert und ungestraft man Vercoutre in Calais immer noch gewähren lässt. Er und 30 seiner Spielkameraden haben gestern Mittag dem Büro der MFL im Hafen einen Besuch abgestattet, um sich bei ex-Direktor Doutrebente zu beschweren. Offenbar waren die Herren Gewerkschaftler etwas verstimmt, weil Eurotunnel einige bereits entlassene Seeleute der SCOP für die in Dünkirchen aufgelegte Nord-Pas-de-Calais eingestellt hat, ohne Vercoutre und seinen Kumpanen eine Vorzugsbehandlung einzuräumen. 


In Ermangelung des MFL-Direktors haben sie daraufhin einige Mitarbeiter der Buchhaltung angegriffen und ein paar Autos des Unternehmens demoliert. Bis hierhin schon fast nichts besonderes mehr, wenn man im Nord Littoral nicht folgendes lesen müsste: die mit mehreren Anrufen alarmierte Grenzpolizei PAF, die für den Hafen zuständig ist, erhielt keine Erlaubnis einzugreifen. Willkommen in Absurdistan.

Mittwoch, 12. August 2015

Belgida...

Das Theater um den Lütticher Sirup geht munter weiter und man weiß wirklich nicht mehr, ob man lachen oder weinen soll. Joseph Charlier, ehemaliger Vorsitzender der Liberalen in Verviers, hat höchstpersönlich seinen Becher Sirup nach Aubel zurückgebracht. Das sei ein Skandal, schäumt er, und er wolle dagegen protestieren, dass man ihn mit 68 Jahren plötzlich zwinge, halal zu essen.

Dass sich am Rezept überhaupt nichts geändert hat, ist ihm egal - es geht ihm ums Prinzip. Die sollten ja Halal-Produkte verkaufen, wenn sie wollten, aber dafür noch Reklame zu machen, das ginge nun eindeutig zu weit. Die Firma Meurens gefährde die Zivilisation, die Politik sähe zu und schon bald sei das Land unter der Fuchtel der Extremisten. 

Langsam ahnt man, warum rechtsextreme Parteien in der Wallonie keinen Fuß auf die Erde bekommen. Man braucht sie einfach nicht, wenn solche Sprüche sogar bei den Liberalen salonfähig sind.

Dienstag, 11. August 2015

Google strukturiert sich um. Na und?

Zweieinhalb Minuten inklusive einer PR-Sprechblase von irgendeinem Google-Mandarin, ein nichtssagendes Statement eines angeblichen Experten und danach noch ein Verweis auf die Tagesschau-Website mit weiteren Informationen zu diesem Ereignis, das angeblich die Welt bewegt.

Die Tagesschau verkommt immer mehr zur Verlautbarungs- und PR-Maschine. 

Das Abendland geht im Siruptopf unter

Die Siroperie Meurens in Aubel produziert seit 1947 den köstlichen Lütticher Sirup aus Äpfeln, Birnen, Aprikosen, Pflaumen und Datteln. Keine Farbstoffe, keine Konservierungsstoffe, keine weiteren Zusatzstoffe - alles pure Natur. 

Diese Leckerei ist im In- und Ausland beliebt und auch in diesem Haushalt jederzeit vorrätig. 

Ein erheblicher Teil der Produktion geht in den Export und unlängst hatte man bei Meurens beschlossen, den Sirup für den Verkauf in den arabischen Ländern als halal zertifizieren zu lassen. Eigentlich eine reine Formsache, denn weder an der Rezeptur noch an der Verpackung musste irgendetwas geändert werden. Das hat La Meuse letzte Woche in einer kurzen Notiz auf der Website gemeldet. 

Mit dem, was daraufhin passierte, hatte wohl niemand gerechnet. Binnen weniger Stunden gab es über 600 wütende Kommentare. Die üblichen Schreihälse hatten "halal" gelesen und gleich wieder rot gesehen. Das habe ja gerade noch gefehlt, das belgische Kulturgut würde nie mehr sein, was es einmal war, kein anständiger Katholik könne dieses Zeug mehr essen... und natürlich wurde sofort zum Boykott aufgerufen. Auch die Firma Meurens erhielt massenhaft Mails mit ähnlich intelligentem Inhalt. 

Unterdessen tauchen auf den ersten einschlägigen Websites Banner mit "Je suis Sirop de Liège" auf.

La Meuse hat einen weiteren Artikel nachgeschoben, in dem Inhaber Bernard Meurens noch einmal darauf hinweist, dass sich am Produkt überhaupt nichts geändert hat. Aber wenn sich die Hüter irgendeiner Kultur erst einmal richtig in einem Thema verbissen haben, lassen sie so schnell nicht wieder los. Die Anderen können das ja auch ganz gut, wenn wieder jemand die falschen Bildchen gemalt hat.

Doof bleibt doof - da hilft auch kein Lütticher Sirup.

Montag, 10. August 2015

Belgische Initiative zur Panoramafreiheit

Über diesem Artikel hätte ein Bild des Atomiums stehen können. Da die Belgier bisher aber keine Panoramafreiheit haben und die Veröffentlichung einer Aufnahme eines urheberrechtlich geschützten Bauwerks in Belgien zu gewerblichen Zwecken nicht ohne weiteres möglich ist, gibt es hier kein Bild. Man könnte jetzt argumentieren, dass ich das Bild doch garnicht gewerblich veröffentliche, aber Facebook, Instagram und eben auch Blogger sind Unternehmen, die von den veröffentlichten Inhalten leben, und das ist dem belgischen Gesetzgeber bis heute gewerblich genug. 

Einzelne Sites, z.B. die Fotocommunity, haben mit den Betreibern des Atomiums oder des Eiffelturms Sondervereinbarungen getroffen, nach denen dort Aufnahmen dieser Bauwerke zwar gezeigt werden dürfen, aber nur, wenn man in der Bildunterschrift deren Betreibern das Urheberrecht überträgt.

Nun haben zwei Politiker der flämischen Liberalen eine Gesetzesinitiative angekündigt, um auch in Belgien die Panoramafreiheit einzuführen. Wollen wir hoffen, dass sie damit bald Erfolg haben, damit dieser Unsinn endlich ein Ende hat. Sonst müssen wir alle noch bis 2075 warten, bis der Architekt des Atomiums 70 Jahre lang tot ist.

Sonntag, 9. August 2015

Nichts Neues unter der griechischen Sonne

"Die Regierung hat dem griechischen Staat wiederholt die Hand ausgestreckt und dazu aufgefordert, einen Vorschlag zu unterbreiten. Dieser Vorschlag hätte weitgehend die besondere Lage berücksichtigen können, in der sich Griechenland befindet. (...) Leider waren unsere Anstrengungen vergebens. Die griechische Regierung hat sich darauf beschränkt, zu erklären, sie habe wegen der Finanz- und Währungsprobleme sowie der Sackgasse, in der sie sich befände, ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können."

Diese Rede ist nicht etwa sechs Wochen alt, sondern 64 Jahre. Gehalten hat sie Joseph Meurice, der belgische Minister für Außenhandel, vor dem Parlament in Brüssel am 24. April 1951.

Zur Vorgeschichte: 1925 hatte die griechische Regierung dem lütticher Stahlkonzern Ougrée-Marihaye einen Riesenauftrag zur Modernisierung der griechischen Eisenbahnen erteilt. Auftragsumfang 21 Millionen Golddollar, damals eine enorme Summe. Finanziert wurde das alles über einen Kredit des Stahlkonzerns, abgesichert durch eine griechische Staatsanleihe. 1932 stellten die Griechen die Zahlungen für die bereits gelieferten Lokomotiven, Schienen und Brücken ein. Die Stahlkocher wandten sich an die belgische Regierung, die die Griechen beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag verklagte. Mit Erfolg. 1939 erging das Urteil, nach dem die Griechen noch fast 7 Millionen Golddollar zu zahlen hatten. Gezahlt haben sie trotzdem nicht.

Im November 1950 erfuhr man in Ougrée, dass Griechenland bei einer Bank in Brüssel 400 Millionen belgische Franken deponiert hatte und wandte sich an die Justiz, um eine Pfändung zu erreichen. Die Regierung stellte sich hinter dieses Ansinnen und trat als Nebenkläger in das Verfahren ein. Der Rest hätte eigentlich nur eine Formsache sein dürfen.

Herausgekommen ist stattdessen die erste ernsthafte Konfrontation zwischen Belgien und den USA nach dem zweiten Weltkrieg. Den Amerikanern war das alles nicht genehm und sie drohten Belgien mit der Einstellung der Hilfe aus dem Marshallplan. Der Regierung in Brüssel blieb nichts anderes übrig, als klein beizugeben. Gezahlt haben die Griechen bis heute nicht. 

Mittwoch, 5. August 2015

Frau Schniedel, Frau Miststück und Herr Hahnrei

Wenn jemand in Belgien seinen Namen ändert, dann wird das im Staatsanzeiger veröffentlicht. Bei La Meuse hat sich jemand die Mühe gemacht, ein paar dieser Änderungen zu sammeln. 

So waren offenbar unzufrieden mit ihren Namen die Frau Schniedel (Mme. Zizzi), Frau Miststück (Mme. Fumier) und Herr Hahnrei (M. Cocu). Auch diverse Vollidioten (Mme. Connart, Counnart), Frau Nutte (Mme. Put) und Frau After (Mme. Anus) sowie Frau Blödesau (Mme. Counasse) wollten künftig lieber anders heißen. Die Schreibweisen der Namen weichen zwar teilweise leicht von dem eigentlichen bösen Wort (connard, connasse, pute) ab, aber spätestens bei der Aussprache fällt das nicht mehr auf.

In einem solchen Fall kostet der Verwaltungsakt übrigens nur 49 Euro.

Dienstag, 28. Juli 2015

Jeder blamiert sich so gut, wie er kann

15.000 flämische Beamte haben letztens eine Mail erhalten, in der sie aufgefordert wurden, zur Einziehung offenstehender Reisekosten umgehend ihre Kontodaten anzugeben. Andernfalls würden von ihrer Kreditkarte pauschal 20.000 Euro abgebucht.

Angeblicher Absender dieser Mails war die Bahngesellschaft Thalys, mit Firmenlogo und allem Drum und Dran. Die wurde daraufhin tagelang mit den Anrufen verunsicherter Beamter überschwemmt. 

Unterdessen ist die ganze Angelegenheit aufgeklärt. Die Regierung der Region Flandern hatte diese Mails verschickt, um herauszufinden, wie anfällig ihre Staatsdiener für Phishing-Versuche sind. Sie hat sich unterdessen bei ihren Mitarbeitern und bei Thalys entschuldigt.

Ab dem 6. August in die eigene Tasche

In Deutschland wird zwar oft und gern über die vielen Steuern gemeckert, aber die berufstätigen Belgier gehören bei der Steuerlast in Europa immer noch zu den traurigen Spitzenreitern. Noch bis zum 5. August dieses Jahres werden sie ausschließlich für den Staat arbeiten.

Donnerstag, 16. Juli 2015

Super morgen 6,5 Cent billiger

Die Entwicklung der Kraftstoffpreise funktioniert in Belgien anders als in Deutschland. Eine staatliche Behörde gibt, abhängig von den Schwankungen der Preise für Rohöl und der biologischen Ausgangsprodukte, einen Höchstpreis vor. Teurer darf niemand verkaufen, aber nach unten ist alles offen. Damit ist dem in Deutschland üblichen Spiel mit den leidigen Preiserhöhungen z.B. zu Ostern und in der Urlaubszeit ein Riegel vorgeschoben.

Der kleine Ausschnitt aus der Website Carbu.be zeigt die Maximalpreise für heute und morgen, wobei eine Senkung um 6,5 Cent pro Liter auch in Belgien eher selten vorkommt. 

Die günstigen Tankstellen bieten Superbenzin heute um 1,40 € an, morgen dürften es um 1,35 € sein.

Man beachte auch den Preis für Autogas. An den günstigsten Zapfsäulen liegt er seit Wochen bei 30 Cent. 

Dienstag, 14. Juli 2015

Der königliche Mayonnaisen-Erlass

Der Königliche Erlass vom 12. April 1955 besagt:

Artikel 1. Vorbehaltlich der Bestimmungen des Artikels 2, Absatz 2, dürfen nur Produkte, die mindestens 80% Fett und 7,5% Eigelb enthalten und ausschließlich aus für den menschlichen Verzehr geeigneten pflanzlichen Fetten, Hühnereigelb und Essig sowie anderen Spezereien, mit oder ohne Zusatz von Fruchtsäften, Zucker, Gewürzen oder Aromastoffen, bestehen, mit dem Ziel verkauft, zum Verkauf angeboten, vorgehalten oder transportiert werden, sie unter der Bezeichnung "Mayonnaise" zu verkaufen oder zu liefern.

Die übrigen Artikel definieren, was verdorbene Mayonnaise ist, die nicht verkauft werden darf. 

Angesichts der Tatsache, dass die Mayonnaise unter allen Saucen, mit denen der Belgier seine Frites verzehrt, immer noch den ersten Platz einnimmt, ist das natürlich ein Frage von nationaler Bedeutung.

Doch nun regt sich Widerstand. Die Mayonnaisenhersteller verlangen eine flexiblere Regelung. Sie sehen sich gegenüber ihren ausländischen Konkurrenten im Nachteil, die auch Mayonnaise light mit weniger Fett herstellen dürfen, und die Nachfrage nach Produkten mit weniger Kalorien steigt unaufhaltsam.

Dagegen sind die Verbraucherverbände, die eine Aufweichung der Qualitätsstandards befürchten. Nun soll es demnächst beim Verbraucherminister zu diesem Thema einen Runden Tisch geben.

Donnerstag, 2. Juli 2015

Keine Badelatschen mehr bei Eurotunnel

Nord Littoral hatte heute einen Artikel, im Terminal des Kanaltunnels würden als Maßnahme zur Erhöhung der Sicherheit künftig Badelatschen, Espadilles und ähnlich leichtes Schuhwerk verboten. 

Immerhin nehmen sie das ganze Elend noch mit Humor.

Seit heute Abend lassen die Streikenden die Schiffe der P&O den Hafen von Calais wieder ohne Einschränkungen anfahren. Dass die tagelang einfach so  nach Boulogne gefahren sind und ihnen auf dem Weg dahin eine lange Nase gemacht haben, muss sie ziemlich gewurmt haben.

Hintergrund ihrer Nachgiebigkeit ist aber eher, dass es heute ein Gespräch mit dem Verkehrsstaatssekretär Alain Vidalies gegeben hat. Der wird sich nun morgen mit Tunnelchef Gounon und am Montag mit Vertretern von DFDS treffen. Man hat die Hoffnung bei der SCOP noch nicht ganz aufgegeben und will sich kompromissbereit zeigen.

Sense!

Fragt sich nur, wie wir demnächst nach England kommen. DFDS ist mir aus Prinzip zuwider und meist zu teuer und die Schiffe der P&O haben den Charme des Wartesaals beim Ausländeramt.

Am Ende müssen wir wieder Chicken Tikka vom hiesigen Aldi essen.

Die gute alte Zeit

Sag noch mal einer, die gute alte Analogfotografie hätte nicht auch ihre Vorteile gehabt.

Bei der Hitze hätte man sich früher ins angenehm kühle Kellerlabor verzogen und ein paar Abzüge gemacht.

Da steht zwar immer noch alles, aber dazu unterdessen auch soviel Gerümpel, dass ich kaum noch zur Tür hereinkomme.

Mittwoch, 1. Juli 2015

Auf Badelatschen in den Tunnel

In den letzten Wochen sind mehrmals streikende Seeleute der SCOP Seafrance in das Terminal des Kanaltunnels eingedrungen

Die Leichtigkeit, mit der ihnen das möglich war, fällt unterdessen auch der Presse auf, zumal sich Eric Vercoutre gestern vor Journalisten damit gebrüstet hat, er sei auf Badelatschen hineinmarschiert.

Tatsächlich gibt es in der Nähe der Tunneleinfahrt Gittertore als Zugang für die Rettungswege, die offenbar so wenig Widerstand bieten, dass 16 Streikende gestern fahnenschwenkend bis an die Stelle spaziert sind, an der man im Bild oben den Triebkopf des Eurostar-Zugs sieht, um auf den Gleisen ein paar Autoreifen zu verbrennen.

Zudem hat es in letzter Zeit mehrfach Fälle gegeben, in denen Migranten zu Fuß in den Tunnel gelaufen sind, um nach England zu gelangen. 

Nun kratzt man sich in Frankreich am Kopf und fragt sich - nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Attentate der letzten Tage -  wie wenig der Tunnel eigentlich gegen Terroristen geschützt ist.

Eurotunnel als Betreiber ist das Problem schon länger bekannt. Für die Sicherheit des Tunnels sind jedoch die britische und die französische Regierung zuständig. Die Kanaltunnelgesellschaft hat schon mehrfach an die Regierungen appeliert und beklagt sich nun öffentlich, bisher sei nichts unternommen worden.

MFL: Streik, dritter Tag

In Calais liegt weiterhin alles still. Ob Dünkirchen auch blockiert ist, ist unklar. Nachdem die Anlegeversuche mit der Spirit of France in Boulogne gestern erfolgreich verlaufen sind, erwartet P&O für heute Mittag die offizielle Zulassung der Spirits für Boulogne. Die Spirit of France liegt gerade in Dover und lädt.

Vercoutre und seine Kumpane haben die Nacht auf der Berlioz und der Rodin verbracht und vor Ort heißt es, es sei heute morgen verdächtig ruhig. Das wird sicher nicht den ganzen Tag so bleiben.

Die weitere Entwicklung gibt es hier, solange nichts ganz sensationelles passiert, als Updates zu dieser Nachricht. 

Update, 15.00 Uhr: Vercoutre hat für heute einen Ruhetag angekündigt. Es wird nur die Blockade des Hafens und die Besetzung der Schiffe aufrechterhalten. Dafür soll es morgen und übermorgen erst recht rund gehen. Unter anderem ist eine 48-stündige Blockade aller Zufahrten des Kanaltunnels angekündigt.

Update: 19.00 Uhr: Die Streikenden wollen den Schiffen der P&O ab heute 20 Uhr bis morgen Mittag Zugang zum Hafen in Calais gewähren. Hintergrund scheint ein geplantes Treffen zwischen Vertretern der SCOP und Verkehrsstaatssekretär Alain Vidalies zu sein. Von diesem Treffen hängt angeblich ab, ob die Blockade endgültig aufgehoben wird. 

Dienstag, 30. Juni 2015

MFL: Spirit of France unterwegs nach Boulogne

Jetzt wird es interessant. Die Spirit of France, also eine der beiden neuen Riesenfähren von P&O, ist auf dem Weg nach Boulogne, wahrscheinlich leer und zu Anlegeversuchen.

Offenbar wollen sie Vercoutres Jungs jetzt einmal so richtig zeigen, was eine Harke ist.

MFL: Streik, zweiter Tag

Nichts geht in Calais. DFDS fährt mit den 3 D's und der Calais Seaways nach Dünkirchen und gerade ist die Pride of Burgundy mit einer vollen Ladung LKW unterwegs nach... Boulogne! 

Sie wird allerdings nur entladen und für die Rückfahrt keine Fahrzeuge mitnehmen. Wahrscheinlich wäre es vom Personal her nicht so einfach, das Terminal in Boulogne für abgehenden Verkehr mit Passkontrolle, Sicherheitscheck usw. zu besetzen.

P&O hat vor ein paar Jahren in Boulogne Anlegeversuche mit der LKW-Fähre European Seaway gemacht, die auch problemlos gelaufen sind. Die drei  Kastenbrote (Pride of Burgundy, Kent und Canterbury) haben identische Abmessungen. Rein technisch wäre also ein Betrieb zwischen Dover und Boulogne mit drei Schiffen möglich. Vielleicht erleben wir in den nächsten Tagen noch eine Überraschung.

Das Foto zeigt das Terminal in Boulogne 2010 mit der seinerzeitigen Ostend Spirit (alias Norman Spirit, die jetzige Calais Seaways).

Update, 14.15 Uhr:  P&O setzt tatsächlich alle drei Kastenbrote nach Boulogne ein. Offenbar aber nach wie vor nur in Richtung Kontinent. 

Der Tunnel ist mittlerweile auch wieder blockiert. Die Eurostar-Züge fahren ebenfalls nicht. Dazu kommen weitere Aktionen wie eine action escargot auf der A16 zwischen Calais und Loon Plage, um den Verkehr zum Fährterminal in Dünkirchen zu behindern. Diese "Aktion Schnecke" ist sonst eine beliebte Protestform unzufriedener Landwirte oder Fernfahrer. Sie behindern einfach mit einem Pulk im Schritttempo fahrender Fahrzeuge den Verkehr.

La Voix du Nord berichtet von ersten Sabotagemaßnahmen auf den Schiffen Rodin und Berlioz. Angeblich haben Vercoutres Partisanen die Evakuierungsanlage mit den Notrutschen funktionsunfähig gemacht.

Update, 19.00 Uhr: Die Polizei in Kent hat erstmals Phase 3 von Operation Stack ausgerufen. Jetzt wird auch die Fahrbahn Richtung London der M20 zum LKW-Parkplatz umfunktioniert.  

Derweil sind die Streikenden der SCOP aus dem Terminal des Kanaltunnels entfernt worden, haben aber schon die nächste Blockade angekündigt. Außerdem blockieren sie nun auch die Zufahrt zum Fährterminal in Dünkirchen. 

Die französische Politik wird ebenfalls aktiv. Morgen soll es ein Treffen von Vertretern der SCOP mit Verkehrsstaatssekretär Vidalies geben und für Freitag wird ein Treffen von Tunnelchef Gounon mit dem französischen Wirtschaftsminister Macron in Aussicht gestellt, das Gounon allerdings davon abhängig macht, dass die Leute der SCOP bis dahin die Schiffe verlassen haben, was Vercoutre energisch zurückweist. Der hat bei einer Pressekonferenz erklärt, der Hafen in Calais werde bis auf weiteres blockiert.
 

Montag, 29. Juni 2015

MFL: Wieder Streik in Calais

Heute Nachmittag hat das Gericht in Boulogne sur Mer den Antrag der SCOP Seafrance, die Laufzeit des Vertrags zwischen Eurotunnel und SCOP um zwei Monate zu verlängern, um der SCOP mehr Zeit zu geben, ihr Angebot zur Übernahme der MFL auszuarbeiten, abgelehnt. Damit läuft dieser Vertrag am Dienstagabend um Mitternacht aus.

Als Reaktion darauf haben die Mitarbeiter der SCOP den Streik ausgerufen. Sie haben die Anleger für die Fähren besetzt und der Hafen ist damit blockiert. Das dürfte jetzt eine Weile so bleiben. 

Die Spirit of France war gerade vor Calais eingetroffen und ist nach Dover zurück gefahren. 

Als nächstes wird es wohl wieder zu Blockaden beim Tunnel kommen, denn dort sitzt nach den Gewerkschaftlern der MFL der böse Feind in Gestalt von Jacques Gounon, dem CEO von Eurotunnel.

In Calais sitzen Busladungen von Schulkindern fest und auch die Fernfahrer auf beiden Seiten des Kanals sind in den nächsten Tagen nicht zu beneiden, zumal Temperaturen von 35 Grad und mehr vorhergesagt werden.

Auf der englischen Seite wird in den nächsten Stunden die sog. Operation Stack eingeleitet werden. Das ist ein Notfallplan, der für Probleme bei Tunnel und Fährverkehr vorgesehen ist. Dann werden bestimmte Autobahnabschnitte (z.B. Maidstoine - Ashford) gesperrt und zu LKW-Parkplätzen umfunktioniert, weil weder in Dover noch am Tunnelterminal ausreichend Platz vorhanden ist, um solche Mengen an LKW unterzubringen. 

P.S., 21.00 Uhr: Stufe 1 von Operation Stack ist in Kraft. Wenn es noch dicker kommt, sperren sie in Stufe 2 auch die Gegenrichtung, um noch mehr LKW aufzufangen.

Aktuelle Lageinformationen von P&O gibt es bei Twitter.

Dienstag, 23. Juni 2015

MFL: Streik in Calais

Der Fährverkehr zwischen Dover und Calais liegt seit dem frühen Morgen völlig still. Bei MFL wird gestreikt und die Streikenden haben die Anleger des Hafens in Calais besetzt. Die Malo Seaways der DFDS lag bereits vor Calais und  musste nach Dover zurückfahren, ohne entladen zu können. 

Auch das Terminal des Kanaltunnels war vom frühen Morgen an blockiert worden, bis es gegen Mittag von den CRS geräumt wurde. Auf den Zubringern zum Hafen und Tunnel sowie auf der A16 stauen sich die LKW kilometerweit. Der Hafen soll noch bis mindestens 20 Uhr geschlossen bleiben. 

DFDS lässt die Calais Seaways vorerst zwischen Dover und Dünkirchen verkehren. Mit der Malo Seaways ist das nicht möglich, da es bisher nie Anlegeversuche in Dünkirchen gegeben hat und sie für dort keine Zulassung hat.

In Calais kreisen erste Zahlen zur Anzahl der Mitarbeiter, die DFDS von der SCOP Seafrance übernehmen will, und die sind erschreckend niedrig. Die Rede ist von etwa 120. Das nährt Gerüchte, dass DFDS eventuell nur eines der beiden Schiffe von Calais aus verkehren lassen will. 

Update, 16.50 Uhr: Der Tunnel ist auch wieder blockiert. Jetzt machen die Jungs von der SCOP ihr Feuerchen auf den Eisenbahnschienen. Dabei dürften im Zweifelsfall Schwellen und Leitungen beschädigt werden, was für einen längeren Ausfall sorgen könnte.

Montag, 22. Juni 2015

MFL: Das war es denn wohl

Heute hat DFDS in einer Pressemitteilung offiziell bestätigt, das sie die beiden Fähren Berlioz und Rodin zum 2. Juli von Eurotunnel übernehmen werden. Da Eurotunnel die Schiffe vor 2017 nicht verkaufen darf, werden sie von DFDS vorerst nur gechartert. Es besteht jedoch eine Kaufoption, die bis MItte 2017 ausgeübt werden kann und bei der die bereits gezahlte Chartergebühren auf den Kaufpreis angerechnet werden.

Auf der Website von MFL lesen wir seit heute den folgenden Text: 

Aufgrund von Umständen, die außerhalb des Einflussbereichs von MyFerryLink liegen, stellen wir ab dem 2. Juli unseren Betrieb ein. Bis zu diesem Datum nehmen wir Buchungen an und hoffen, Sie vor diesem Datum an Bord begrüßen zu dürfen. Alle Buchungen für Reisen nach dem 2. Juli werden erstattet. Wir bitten Sie, uns unter der Rufnummer 0844 2482 100 zu kontaktieren, um Möglichkeiten des weiteren Vorgehens zu besprechen, wenn Sie eine Überfahrt nach dem 2. Juli gebucht haben.

Wenn DFDS die Schiffe tatsächlich schon am 2. Juli in eigener Regie einsetzen will, muss einiges jetzt sehr schnell gehen, denn ob und wie viele der SCOP-Mitarbeiter DFDS übernimmt, ist weiterhin ebenso offen wie alle weiteren Bedingungen, z.B. unter welcher Flagge die Schiffe fahren sollen. 

Rattazong... (Finale)

Letztens haben sie in Lüttich endlich die letzten drei der schrecklichen Hochhäuser in Droixhe abgerissen, diesmal offenbar in einer völlig anderen Technik als bei den beiden äußeren vor einigen Jahren.

Bei Fratzenbuchs gibt es ein sehr interessantes Video dazu. Vorzugsweise in HD und im Vollbildmodus zu genießen.

Donnerstag, 18. Juni 2015

Die 2,5-Euro-Münze

Die Belgier feiern dieses Wochenende mit großem Tamtam den 200. Jahrestag der Schlacht von Waterloo und wollten dazu eine offizielle 2-Euro-Münze herausgeben. Das war Frankreich überhaupt nicht recht und sie haben mit ihrem Veto gedroht.

Nun gibt es eine 2,5-Euro-Münze, die aber kein offizielles Zahlungsmittel ist. Die Franzosen sind zwar immer noch mächtig verschnupft, aber dagegen können sie nichts machen. 

Die Voix du Nord aus Lille zieht in einem Artikel gegen die "Festlichkeiten" - in Gänsefüßchen, wie bei uns früher die "DDR" - zu Felde und fragt sich, wie man ein derart grausames Gemetzel auch noch feiern könne. 

Mit den diversen Triumphbögen und Straßennamen zu den großen napoleonischen Siegen, die man in Frankreich an allen Ecken findet - Paris ist voll davon, z.B. die Avenue d'Iéna, Rue d'Austerlitz, Avenue de Wagram usw. - haben sie offenbar weniger Probleme.

Mittwoch, 17. Juni 2015

Schleuse in Lanaye fast fertig

Die größte Baustelle in der Wallonie steht kurz vor der Fertigstellung. Die neue Schleuse, die bei Lanaye den Albertkanal mit der Maas verbindet, soll im August in den Probebetrieb gehen.



Die Schleusenkammer ist 220 x 32 m groß und wird diese wichtige Verbindungsstelle im europäischen Wasserstraßennetz auch für größere Schubverbände befahrbar machen.

Auch für kleinere Schiffe werden sich die Wartezeiten vor der Schleuse, die bisher bei großem Andrang acht Stunden und mehr erreichen, wesentlich verkürzen.

Sonntag, 14. Juni 2015

MFL: Weiterhin alles offen

Nix ist entschieden in Calais und die Dinge sind weit davon entfernt, so klar zu sein, wie Eurotunnel-CEO Jacques Gounon letzte Woche glauben machen wollte. 

Es ist nichts unterschrieben zwischen DFDS und Eurotunnel, die Anzahl der eventuell zu übernehmenden Mitarbeiter steht völlig in den Sternen, und das Handelsgericht in Paris ist bislang nicht einmal gefragt worden, ob es einem solchen Deal überhaupt zustimmen würde. 

Böse Zungen behaupten bereits, Gounons Anruf bei Didier Cappelle mit der Ankündigung des Verkaufs an DFDS sei nur ein cleverer Stunt gewesen, um Cappelle loszuwerden. Dessen Herzkrankheit und leichte Erregbarkeit waren in Calais schließlich kein Geheimnis. 

Vergangenen Mittwoch haben CMA und DFDS angekündigt, beim Supreme Court in GB die Zulassung ihrer Berufung gegen das letztens zugunsten von MFL ergangene Urteil des  Appeals Court zu beantragen.

Letzten Donnerstag hat das Handelsgericht in Boulogne in Erwartung eines anstehenden Konkurses das Gläubigerschutzverfahren über die SCOP Seafrance eröffnet. Die Jungs im Aufsichtsrat der SCOP sehen darin aber noch lange keinen Grund, kein Übernahmeangebot für MFL samt der Schiffe abzugeben. 

In der nächsten Folge von Wahnsinn in Calais: Gounon wirft noch mehr Nebelkerzen, während die SCOP Seafrance die Stena Line übernimmt, die CMA Berufung gegen ihre eigene Berufung einlegt und Cappelle wieder aus dem Grab steigt. Gleich nach der Werbung geht es weiter...

Dienstag, 9. Juni 2015

Die Knöllchenquote

Dass den belgischen Behörden die Anzahl der Bußgeldbescheide wegen zu schnellen Fahrens über den Kopf wächst, wissen wir schon länger. Die mit allem anderen bereits überlasteten Staatsanwaltschaften sammeln die Anzeigen der Polizei teilweise in Säcken und stapeln sie unbearbeitet im Keller.

Nun erfahren wir, dass zwischenzeitlich die Toleranzen der Radargeräte, also die Grenze, ab der sie blitzen, nach oben gesetzt worden waren. Aber auch das hat offenbar nicht geholfen. Nun soll es Quoten geben. Wenn die erreicht sind, werden die Kameras abgeschaltet.

Montag, 8. Juni 2015

Eurotunnel verkauft Rodin und Berlioz an DFDS

Eurotunnel hat am Sonntagabend bekannt gegeben, dass sie die Rodin und die Berlioz per Mietkauf an DFDS abgeben. Angeblich hat DFDS zugesagt, 370 Arbeitsplätze an Bord und 106 an Land zu erhalten.

Die NPC will Eurotunnel behalten und selbst weiter betreiben.

Dann war es das ja wohl mit MFL. Was für ein Jammer.

Update, 8.6., 10.10 Uhr: Die Schiffe der MFL liegen in Calais, die Besatzungen streiken. Didier Cappelle ist heute Nacht einem Herzinfarkt erlegen. Schade, dass er nicht mehr miterleben kann, was er angerichtet hat.

Update, 8.6., 14.00 Uhr: Alle drei Schiffe fahren wieder. Angeblich hat an Bord der Berlioz eine Betriebsversammlung stattgefunden. Vielleicht kommt es ja wirklich so, dass sie sich in die neue Situation fügen, ohne dass es zu einem großen Aufstand kommt. 

Mittwoch, 3. Juni 2015

MFL: Untergang mit Ankündigung

In der Lokalpresse sind seit gestern mehrere Interviews mit Jacques Gounon, dem CEO von Eurotunnel, erschienen, in denen er das Ende von MFL und damit auch der SCOP Seafrance ankündigt. 

Laut Gounon hat das Berufungsgericht in GB einzig die Entscheidung aufgehoben, nach der sich die damalige UK Competition Commission im Fall MFL überhaupt für zuständig erklärt hatte. Die Umwandlung in die Competition and Markets Authority sei mit einer erheblichen Ausweitung der Befugnisse verbunden und es sei damit zu rechnen, dass auch die CMA weiterhin versuchen werde, Eurotunnel bzw. MFL anzugreifen. 

Wegen dieser Vorgeschichte und der weiteren Unsicherheit sei man nicht in der Lage gewesen, ordentlich zu planen. Auch habe es deswegen keine vernünftigen Angebote für MFL gegeben, denn die CMA ginge weiterhin von einem Überangebot im Fährgeschäft zwischen Calais und Dover aus und werde wahrscheinlich auch einem Nachfolger Probleme bereiten.

Die Angebote zur Übernahme der Schiffe seien so niedrig, dass sie nicht ernstzunehmen seien. Ein Angebot von Stena Lines sei mit so vielen Bedingungen verknüpft, dass es ebenfalls nicht realistisch sei.

Eine weitere Zusammenarbeit mit der SCOP Seafrance schließt Gounon kategorisch aus. Der neuen SCOP, die die Gewerkschaft Force Ouvrière auf die Beine stellen will, räumt er keine Chancen ein. 

Gounon wörtlich: " MFL ist tot." Schade.